Geburtsberichte von Eltern

Erfahrungsbericht eines Neugeborenen

10 Monate bin ich langsam groß geworden und habe mich genau wie meine Eltern auf mein Ankommen in der Welt gefreut. 27h bevor meine Mama das erste Mal eine Wehe wegatmen musste, war ich abends noch mit ihr zusammen beim Yoga. Immer wenn sie ihr Becken gekreist hat, wurde ich tiefer ins Becken gedrückt… Dass das die vorerst letzte Nacht sein sollte, in der meine Eltern durchschlafen konnten, ahnte da niemand außer ich. Am ET wurde im Geburtshaus CTG geschrieben und meine Mama nach ihrem Befinden befragt.

Die Hebamme und Hebammenschülerin ließen sich nichts anmerken und gaben auch keine Prognose, scheinbar wussten sie aber schon, dass ich nicht mehr lange auf mich warten lasse. Um 23 Uhr kam dann diese erste heftige Wehe und dann auch direkt im 5-10min Takt. Um 1 Uhr telefonierte meine Mama mit der Hebamme, die schickte uns nochmal ins Bett, aber an Schlafen war nicht mehr zu denken. Um 1:30 Uhr musste dann schon mein Papa telefonieren, Mama hockte dauernd irgendwo und schnaufte laut.

Ankunft im Geburtshaus um 2:30 Uhr nach einer beeindruckenden Autofahrt. Ich erinnere mich noch gut an diese krasse Wehe, die der Aufzug mit dem letzten Schubs beim oben Ankommen auslöste und meine Mama im Zwischenraum wieder hocken musste. Und dann konnte ich es kaum noch erwarten. Vornüber auf dem Bett kam eine Wehe nach der anderen und Mamas Muttermund war schon bei 9 cm. Es kam noch eine Hebammenschülerin dazu, die meine Eltern einige Wochen vorher schon kennengelernt hatten.

Ab gings in die Wanne, das war toll, ich rutschte ordentlich tief in Mamas Becken, die immerzu atmete und sich dank des Yogas geburtsfördernd bewegen konnte. Da hat sie das erste Mal mein Köpfchen oben berührt, so tief war ich gerutscht. Da hat sie ganz schön geweint vor Vorfreude. Ihre Augen waren sonst immer zu und wir konnten uns voll der Geburt hingeben, denn die Hebammen wussten genau was sie taten und es war so eine liebevoll Atmosphäre.

Ich habe alle mitatmen hören und meine Mama wurde ganz viel gelobt und motiviert. Auch mein Papa hat meine Mama so toll unterstützt, sowohl in der Wanne als auch außerhalb. Denn ich wollte dann doch nicht im Wasser kommen, sondern meine Mama vor der Wanne nochmal sportlich herausfordern, da hat sie mein Köpfchen dann so richtig richtig gespürt und immer von einer Kokosnuss gesprochen. Die zweite Hebamme kam so ca. 4/4:30 Uhr. Ich wollte jetzt echt endlich auf der Welt ankommen.

Als meine Mama in Seitenlage auf dem Bett lag, fest an meinen Papa geklammert, einen Fuß an einer Hebammenschulter, durfte ich 6 Std. nach der ersten Wehe endlich mit einem lauten Schreien auf dieser Welt ankommen. Meine Eltern haben so geweint und ich wurde auf den Bauch meiner Mama gelegt. Mama nabelte voller Stolz selber ab. Wir kuschelte in Ruhe bis sie merkte, dass die Plazenta nun auch noch kommen möchte. Papa war derweil bei meiner Untersuchung dabei und danach durfte er mich voller Stolz auf dem Arm halten. Dann wurde sich noch um meine Mama gekümmert und als die auf der Toilette gewesen ist und ihr Kreislauf stabil war, ging es nach Hause. Das war eine aufregende Reise!“

Von Fiete (Rieke Schäfer, Tochter von Birgit 😉 )